Pflanzen, die bei uns oder in Mitteleuropa heimisch sind,

sind die beste Wahl. Sie sind robust, pflegeleicht und haben einen deutlich größeren Nutzen für unsere Tierwelt als Exoten, weil sie sich über sehr lange Zeiträume aneinander angepasst haben.

Schmetterlinge brauchen Nektar als Flugbenzin, vor allem aber auch Futterpflanzen für ihre Raupen. Dabei sind sie zumeist auf heimische Pflanzen spezialisiert. Der Zitronenfalter ist hart im Nehmen und überwintert als Falter auf Zweigen oder im Laub auf dem Boden. Dabei übersteht dabei Temperaturen bis Minus 20 Grad und auch eine einhüllende Schneedecke. Für seine Raupen, also das Überleben seiner Art, ist er auf Kreuzdorngewächse wie den Echten Kreuzdorn oder den Faulbaum angewiesen.


Die Kornelkirsche blüht genau wie die beliebte Forsythie im zeitigen Frühjahr leuchtend gelb, bietet im Gegensatz zu ihr aber auch Nektar und Pollen für die Insekten. Ihre Früchte sind in Österreich ein geschätztes Wildobst.


Einfache, ungefüllte Blüten bieten Insekten Nahrung durch Nektar und Pollen. Gefüllte Blüten, wie z.B. bei den meisten Zuchtrosen, lassen sie hingegen i.d.R. leer ausgehen.
Rosenliebhaber können z.B. Wildrosen ergänzen.


Gefüllte Blüte – für Insekten leider wertlos



Ungefüllte Stockrosenblüte – ein gedeckter Tisch


Gute Samenmischungen
bestehen aus heimischen und vor allem mehrjährigen Arten.

Eine Blumenwiese sollte auch einen Anteil an Gräsern enthalten. Sie sind wichtig für Schmetterlinge und sorgen als Rückgrat einer Wiese für Stabilität. Mit etwas Geduld kann man eine Blumenwiese ohne großen Aufwand entstehen lassen, indem man eine Fläche mit mehrere kleinen Blühinseln „impft“.

Der bunte Saum bietet sich für Bereich an, die maximal 1x jährlich gemäht werden sollen. Die Mischungen bestehen zu 100% aus Blühpflanzen, die sich wieder aussamen und deren Samenstände im Winter Vogelfutter, Überwinterungsplätze für Insekten und Augenweiden für uns sind.

Wilde Karde: Umschwärmte Blüte
Samenstand im Winter







Blütenfülle von Frühling bis Herbst,
besonders ab dem Sommer herrscht in vielen Gärten Blütenmangel. So kann man ein durchgehendes Nahrungsangebot schaffen:

- Spätblühende Sträucher wie Faulbaum, Liguster, Färberginster und die Altersform des Efeus


Blühender Efeu


- Kräuter wie Majoran, Thymian, Gewürzfenchel, Lavendel, Strauchbasilikum und Minze




Majoran (Oregano, Wilder Dost)


- Wildkräuter und -stauden,
wie Wasserdost, Scharfgarbe, Wilde Malve, Königskerze, Kartäusernelke, Glockenblume, Traubenkopf-Leimkraut, Färberkamille, Beinwell, Fetthenne, Rainfarn, Mädesüß, Taubnessel, Wegwarte und Zaunwicke.




Die Wegwarte öffnet ihre Blüten von morgens bis mittags

Blütenpflanzen, die besonders nachts duften,
wie z.B. Liguster, Holunder, Nachtviole, Phlox und Nachtkerze sind für die Nachtfalter unter den Schmetterlingen wichtig.




Einjähriges Silberblatt (Mondviole): Nektar für Tag- und
Nachtfalter, Raupen-Futterflanze für den Aurorafalter

Gartenerde
Torffreie Erde schützt selten gewordenen Biotope, da der wichtige Lebensraum Moor beim Torfabbau zerstört wird.
Boden kann man auch selbst mischen aus je einem Drittel Lehm, Kompost und Sand.


Für Balkon, Gefäße und Kübel
sind trockenheitsverträgliche Kräuter und kleinbleibende Gehölze wie Purpurginster und Schwarzer Geißklee gut geeignet.
Für Wildstauden, die trockenen und mageren Boden brauchen, kann etwas Sand oder Kies unter die Erde gemischt werden, z.B. für den Gewöhnlichen Natternkopf.
Der schön und sehr ausdauernd blühende Insektenmagnet ist Nektartankstelle für rund 50 Schmetterlingsarten, darunter der Schwalbenschwanz. 34 verschiedene Wildbienenarten sammeln seinen Pollen und für die Natternkopf-Mauerbiene ist er sogar überlebenswichtig.




Natternkopf

Ein Blumentopf, in den ungewaschener Sand mit etwas Lehmanteil (Kiesgrube) eingefüllt und festgedrückt wird, ist eine Nisthilfe für erdnistende Wildbienen, wenn er sonnig und etwas regengeschützt aufgestellt wird.

Gute Tipps zu naturnaher und zu ausdauernder Bepflanzung auch im Klimawandel gibt
„Das Wildpflanzen Topfbuch“ von Dr. Reinhard Witt.